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Führen mit...
Ich werde hier nach und nach weiterführende Gedanken, Erfahrungsberichte und tiefergehende Informationen zu meinen Ansätzen hinzufügen. Und auch spannende Menschen aus meinem beruflichen Umfeld werden hier zu Wort kommen.
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18.03.2019
Führen mit… Lernpräferenzen
Mein Ansatz basiert auf den vier Elementen Luft, Feuer, Wasser und Erde, die in unserem Kulturraum mit der Vernunft, der Intuition, den Gefühlen und dem Körper assoziiert werden. Diese Elemente sind ein Modell, um Präferenzen sowohl im Verhalten, als auch im Sozialen, in der Wahrnehmung, der Informationsverarbeitung und eben im Lernen in einem Modell zusammenzuziehen. Es ist an dieser Stele ein sehr pragmatsicher Ansatz, um sich selbst und sein Team ohne große wissenschaftliche Analyse einzuordnen.
Wichtig ist, dass ich hier von Erfahrungen und Tendenzen spreche, d.h., ich spreche von max. 80% der Menschen in max. 80% der Situationen. Es ist nur ein metaphorisches Erfahrungsmodell und nicht die komplexe Wirklichkeit. Außerdem sind wir stark kulturell geprägt, so dass es einiges gibt, was wir letztendlich alle bis zu einem gewissen Grad lernen mussten, um in unserer Welt zu bestehen. Der Punkt ist, dass es uns nicht leicht fällt, dass wir evtl. instinktiv Taktiken anwenden, um uns mit unseren leicht zugänglichen Instrumenten zu unterstützen. Auch ist nicht immer Freude dabei, selbst wenn es einem inzwischen nicht mehr schwer fällt.
Die These ist, dass jeder eine besondere Beziehung zu mind. einem Element hat. Von innen heraus, habe ich beobachtet, haben wir speziell zu einem Element einen besonderen Zugang. Es zeigt sich in unserem Charakter, unseren Stärken, unserer Sicht auf die Welt, wie wir uns ausdrücken, wie wir arbeiten, unsere Beziehungen gestalten und eben auch wie wir lernen. Denn es ist für uns der leichteste Zugang zu uns selbst und zur Welt.
Auch werden wir geprägt, d.h. im besten Falle, dass wir zu einem oder zwei oder drei weiteren Elementen eine stabile Beziehung aufbauen konnten. Im Sinne des Lernens bedeutet das, dass wir leicht verstehen, wenn uns auf dem Luftwege etwas erklärt oder gezeigt wird, weil z.B. unsere Mutter oder ein anderer wichtiger Lehrer in unserem Leben mit diesem Element verbunden war. Es kann aber auch sein, dass wir durch diese Prägung blockiert werden, weil wir weitaus mehr Energie zum Lernen und Leben allgemein benötigen, nur um max. Durchschnitt zu sein, weil es uns eigentlich gar nicht liegt. Uns wird gesagt, uns liegt das Thema nicht, dabei ist es nur nicht unser Weg des Lernens.
Das große Problem dabei ist, dass wir die Freude und den Spaß am Lernen und damit auch Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen verlieren. Ohne Freude kann man zwar Einsen in unserem Schulsystem schreiben, aber wirklich lernen, d.h., nicht nur verstehen und begreifen, sondern auch verinnerlichen, Erkenntnisse und tiefe Einsichten gewinnen, sich ein Wissen oder eine Fähigkeit aneignen, sie auch transferieren und andere vermitteln können, das ist schwer, ohne sich mit Freude die Welt (die sog. reale wie auch die des Wissens) auf seinem eigenem Weg zu erschließen.
1. Luft – Verstand – Worte
Hier ist die Kommunikation angesiedelt. Und auch wenn Kommunikation nur zum Teil mit Worten stattfindet, nenne ich den Lerntypus Luft auch den Wortlernenden. Ein Motto, das hier passt, mit Augenzwinkern, ist: „Woher soll ich wissen, was ich denke, wenn ich nicht höre, was ich sage!“
Brauchst du die Tonspur, um zu verstehen?
Musst du die Worte lesen, um sie zu verstehen?
Durchdringst du die Themen beim Formulieren?
Bist du ein Wortfuchs, der sprachliche Ungenauigkeiten sofort mitbekommt?
Kannst du dir Informationen über Worte gut merken und schnell wieder in Worten wiedergeben?
Dir wird das Lesen leicht fallen, du kannst quer und schnell lesen und erarbeitest dir Wissen über Texte und auch Tonaufnahmen. Abstrakte oder visuelle Bilder helfen dir nicht wirklich, brauchst du aber auch wenig, denn Wissen in unserer Kultur wird viel über Worte vermittelt.
Als Methode empfehle ich dir, jeden Text dreimal zu lesen: Beim ersten Mal die wichtigsten Passagen mit Bleistift unterstreichen, beim zweiten Mal nur das Unterstrichene lesen und mit hellerem Textmarker die wesentlichen Ausdrücke markieren, beim dritten Mal dann mit dunklerem Textmarker nur noch einzelne Wörter hervorheben und sich den Rest dazwischen selbst erzählen. Gerne kannst du das auch mit einigen Methoden des Feuer-Typen ergänzen.
2. Erde – Körper – Sinnesorganen
Erd-Lerntypen müssen riechen, schmecken, tasten, hören und sehen. Sie müssen das zu Lernende selbst erleben, mit ihren Sinneseindrücken verbinden, dann werden sie es nie wieder vergessen.
Musst du alles zerlegt haben, um wirklich zu verstehen, wie es funktioniert?
Bist du dabei gerne auch detailorientiert und nur Bilder reichen dir nicht?
Wenn Worte, dann bitte in Bildern oder per Tonspur, wenn es dann auch noch vis-à-vis ist, ist es dir am eingängigsten?
Ist das volle Programm aller fünf Sinnesorgane am besten für dich?
Und v.a. viel selbst tun und selbst erkunden?
Fallen dir praktische Arbeiten leicht?
Siehst und hörst du alles um dich herum, auch wenn du gerade im Auto am Steuer sitzt?
Hier finden sich oft Köche, Handwerker und Ingenieure, also Menschen, die gerne praktisch mit ihren Händen arbeiten. Du liebst die Arbeit mit Materialien und Formen, etwas wirklich zu erschaffen, was man danach anfassen, erfühlen, hören, sehen, riechen und/oder schmecken kann. Reine Gedankenexperimente sind für dich eine Herausforderung, weshalb du wenig planst im Vorfeld, sondern sich die Dinge entwickeln lässt.
Als Methode empfehle ich dir neben wirklichem praktischen Erkunden, also nachbauen, durchführen etc. Analogien zu suchen, die du durchlebt und mitgemacht hast. Dir helfen auch gut Filme und Videos, in denen dir das Wissen bildlich und mit Ton gezeigt wird. Um Geschichte bspw. zu lernen, kannst du auch in Museen und auf Mittelaltermärkte gehen, die Werkzeuge, die Produkte und Techniken sowie die Kunst von damals fühlen, riechen und schmecken und am besten selbst Brot backen bis dich selbst in die Schmiede stellen. Nutze diese Sinneseindrücke vor Ort zum Lesen von historischen Daten, dann wird selbst Geschichte nicht mehr so abstrakt sein und dir leichter zugänglich. Insgesamt gilt, was du selbst einmal gemacht hast, wirst du nicht mehr vergessen.
Diese beiden Lern- und Arbeitstypen haben in unserem Bildungssystem durchaus ihren Raum und das wird auch gefördert und ist sogar gefordert.
3. Wasser – Herz – Emotionen
Wasser-Lerntypen müssen fühlen und ausdrücken können, um zu verstehen und nur durch verstehen können sie auch lernen. Für alle ist es schwierig zu lernen, wenn einem das wofür und warum nicht klar ist, für Wasser-Lerntypen ist das eine noch größere Herausforderung, sich etwas zu merken, worin sie keinen Sinn für sich sehen bzw. womit sie emotional nicht andocken können.
Kannst du dir Texte merken, solange sie zu Musik gehören, also als Lyrics oder Lieder? Oder vielleicht sogar Poesie?
Erinnerst du dich an besondere, v.a. emotionale Momente, egal wie lange sie zurückliegen, und dabei an jedes Detail von Geruch bis Farbschattierungen der Wolken?
Bist du eher der Beobachter und Zuhörer, der z.B. öfter in einem Satz eine Diskussion zusammenfasst, bei der du in den 2-3 Stunden vorher keine drei Sätze gesagt hast?
Musst du also eine emotionale Bindung zu einem Thema, einer Tätigkeit oder einem Objekt entwickeln, um dich wirklich dafür zu interessieren und es dir zu merken?
Kannst du dir Bilder, Textzeilen, Szenen merken, bei denen du etwas gefühlt hast (egal ob eigene oder fremde)?
Hier empfehle ich die Methode, dass du dich fragst, was du fühlst, wenn es um ein Thema geht, und das dann auszudrücken. Du kannst bspw. gut Assoziationsketten aufbauen, indem du zu bestimmten Themen immer eine Musik, Band oder Musikrichtung hörst. Es wird dir leichter fallen, auf das Wissen zuzugreifen, wenn diese Musik läuft. Genauso kannst du es auch mit Farben oder Gerüchen verbinden. Hilfreich ist für dich, dass du die Themen emotional – am besten positiv – für dich besetzt. Mache schöne Mindmaps und Muster und Strukturen mit bunten Farben aus den Themen und strukturiere so das Wissen zu Bildern, die dir etwas bedeuten. Male darin auch durchaus herum. Wenn du die Augen schließt, wird das Gesamtbild vor deinem inneren Auge erscheinen, in das du dann reinzoomen kannst, um auf das hier abgelegte Wissen zuzugreifen.
Bastle detailreiche Geschichten um das Wissen, die in deinem Kopf Bilder oder Filme entstehen lassen, und lasse sie immer wieder vor deinem inneren Auge abspulen. Auch kannst du einen imaginären oder realen Ort, zu dem du einen engen emotionalen Bezug hast, als Haus der Erinnerungen nutzen, wo du das Wissen/ die Infos/ bei Fertigkeiten die Handgriffe in einer immer gleichen Reihenfolge ablegst und dadurch aufrufen kannst, indem du imaginär den Weg abgehst.
Viele Wasser-Lerntypen bedienen sich der Erd-Lernweise, weil sie sich relativ nahe sind und sinnliches Erleben eben auch leicht Emotionen wecken können. Diese beiden Typen ergänzen sich oft gut und können sich auch leicht gegenseitig etwas erklären und beibringen.
4. Feuer – Bauch – Intuition
Hier ist alles abstrakt, weder Worte noch Bilder, sondern Strukturen und Muster, Zusammenhänge und Wechselwirkungen. Der Feuer-Typ weiß als erstes JA oder NEIN, aus dem Bauch, und dann wird es kompliziert. Denn er sieht bzw. kennt die Zusammenhänge, aber kann es irgendwie nicht ausdrücken.
Kannst du vor einer Tafel oder Wand mit lauter einzelnen Worten oder Ausdrücken stehen, einen Schritt zurückgehen, hinschauen und du findest die Struktur?
Fällt es dir leicht Themen, Fragestellungen oder Probleme zu gliedern und zu strukturieren?
Erkennst du oft gemeinsame Muster hinter zwei völlig unterschiedlichen Beispielen in völlig unterschiedlichen Kontexten?
Musst du, um wirklich zu verstehen, das Prinzip bzw. die Logik dahinter erkennen und nachvollziehen?
Erkennst du häufig systematische Fehler, Denkfehler, Widersprüche sowohl in Abläufen als auch in Argumentationen?
Wird dir oft gesagt oder sagst du öfter: „Wir sind auf zwei verschiedenen Ebenen“ o.ä.?
Das Problem des Feuer-Lerntypen ist nicht das Aufnehmen des Wissens, sondern das Wiedergeben und Anwenden des Gelernten. Mit Zahlen, Formeln und komplexen geometrischen oder abstrakten Symbolen geht das noch, aber bei Worten triffst du oft schon an die Grenzen, weil es fast zu kompliziert und damit eher verwirrend als klärend ist.
Um zu lernen, empfehle ich dir als Methode, dir dein eigenes Skript zu erstellen, dir deine eigene Struktur zu erarbeiten. Strukturiere dich eher mit Stichpunkten als in Prosa oder ganzen Sätzen, das hilft dir dabei, auf die Essenz in deinen Aussagen zu kommen. Versuche gute Visualisierungen im Sinne von Diagrammen zu finden und arbeite dabei mit Pfeilen, Blitzen, Schemata und anderen Symbolen, um Wirkungs- und Kausalzusammenhänge darzustellen (Powerpoint-Präsentationen unterstützt das gut). Wenn du zwei Aspekte oder Dimensionen nicht in eine Grafik bekommst, dann mache daraus zwei Bilder. Wenn du es nicht lassen kannst, dann verbinde die beiden Bilder mit einem dritten.
Sprachlich versuche möglichst kurze Sätze mit max. einem Nebensatz und einer Einrückung auch bei Referaten zu bilden. Wenn du dein Wissen in einfache Bilder und einfache Sprache bringen kannst, hast du es wirklich verinnerlicht und dir angeeignet. Hilfreich ist auch die Methode des Storytelling oder der lebensnahen Analogien und Bilder, um anderen dein Wissen zugänglich zu machen. Wenn es Teamprobleme gibt, die nicht alle nachvollziehen können, bietet sich ein Fußball-Vergleich in einer Männergruppe an.
5. Wie würde unsere Welt aussehen, wenn uns nie unsere Freude am Lernen genommen wäre?
Ich nutze mal ein Bild aus dem Skifahren als Antwort (Stichwort Analogie): Wir würden alle auf dem Baby-Hügel Ski fahren lernen, um dann auf der blauen, leichten Piste zu üben. Der Baby-Hügel sind die Basisfertigkeiten der Feinmotorik, Kommunikation und frühkindlichen Entwicklungsphasen. Die blaue Piste ist in diesem Fall das Element, zu dem wir den leichtesten Zugang haben. Eltern und Lehrer würden mit uns unsere blaue Piste suchen und uns dann mit unseren Methoden Wissen und Fertigkeiten nahebringen. Sie würden uns fallen und aufstehen lassen; uns in schwierigen Situationen vorfahren oder Selbstvertrauen schenken. Und ihr oberstes Ziel wäre es, dass wir dabei den Spaß nicht verlieren, nicht zu sehr frieren und eine gute Ausrüstung (ich meine damit passende Schuhe und Ski) haben. Rechtzeitig würden Pausen gemacht, da das Verletzungsrisiko bei Müdigkeit und Erschöpfung steigt. Dennoch würden sie uns motivieren, über unsere Grenzen zu gehen und sich nicht mit anderen zu vergleichen, sondern jeden Tag das Beste zu geben, was man heute geben kann.
Wir hätten dabei gelernt, uns die für uns leichteste Piste zu erobern und könnten uns dann die roten und schwarzen Pisten dieser Welt selbst erarbeiten bzw. mit der Unterstützung von erfahrenen anderen (wie oben Selbstvertrauen geben und ggf. konkrete Hilfestellung per Anweisung oder Vormachen). Denn ein guter Lernender ist wie ein guter Skifahrer, irgendwann ist das Terrain egal, weil wir die „Kunst“ beherrschen, die verschiedenen Techniken kennen und selbständig so kombinieren können, dass wir speziell dieses Thema eigenständig lernen können oder – um im Bild zu bleiben – speziell diese Talabfahrt von blauem Ziehweg bis off-pist von oben bis unten selbständig schaffen. Wir wissen, wann wir Pausen brauchen, wann wir schneller machen können oder müssen, wann wir langsamer und überlegter fahren müssen. Und wir wollen erst aufhören zu lernen, wenn die Zeit des Skifahrens vorbei ist…
(c) Urte Töpfer, 17. März 2019
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https://de.wikipedia.org/wiki/Mind-Map
ihttp://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/LERNTECHNIK/5Schritte.shtml
http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/LERNTECHNIK/Lernstoffaneignen.shtml
http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/LERNTECHNIK/Mnemotechnik-Bilderraster.shtml
http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/LERNTECHNIK/MnemotechnikSpezial.shtml#Clustering
http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/LERNTECHNIK/MnemotechnikSpezial.shtml#Die%20Forum-Romanum-Methode
http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/LERNTECHNIK/MnemotechnikSpezial.shtml#Telefonnummern%20und%20Zahlen%20merke
https://karrierebibel.de/storytelling/
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